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Familienpaket vom Finanzminister: Für Alleinerziehende nur heiße Luft

Berlin, 4. 3. 2015. Bundesfinanzminister Schäuble will nach heutigen Medienberichten das Kindergeld nur marginal anheben, vollkommen in heiße Luft aufgelöst hat sich eine Erhöhung des steuerlichen Entlastungsbetrags für Alleinerziehende. Dieser stagniert seit zwölf Jahren, die überfällige Erhöhung hat die Regierung bereits im Koalitionsvertrag zugesagt. Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V. (VAMV) kritisiert entschieden, hier zu Lasten von Alleinerziehenden zu sparen.

"Ohne Not scheint Schäuble das einzige konkrete Versprechen brechen zu wollen, dass die Regierung überhaupt Alleinerziehenden gegeben hat. Wir sind entsetzt und enttäuscht", moniert Edith Schwab, VAMV-Bundesvorsitzende. Der Entlastungsbetrag für Alleinerziehende dümpelt seit 2004 bei 1.308 Euro. Im Schnitt haben Alleinerziehende am Jahresende dadurch 350 Euro mehr im Familienbudget. Ehepaare haben durchs Splitting bis zu 15.000 Euro im Jahr mehr zur Verfügung, auch wenn sie keine Kinder haben. 

"Ein Familienpaket á la Schäuble ist für Alleinerziehende eine einzige Luftnummer", kritisiert Schwab. "Die Regierung ist hier im Wort, endlich die Steuerklasse II zu erhöhen!" Eine Erhöhung des Kindergeldes geht an Kindern in Hartz IV sowie im Unterhaltsvorschussbezug komplett vorbei, da das Kindergeld ganz angerechnet wird. "Auch der Kinderzuschlag ist wegen Anrechnungen bekannterweise nicht geeignet, das Armutsrisiko in Einelternfamilien zu senken. Daran ändert auch eine Erhöhung nichts", bemängelt Schwab. 

"Jede fünfte Familie ist heute eine Einelternfamilie. Alleinerziehende wollen endlich von der Politik als gleichberechtigte Familienform anerkannt, wertgeschätzt und gefördert werden!", unterstreicht Schwab. "Alleinerziehende wieder in die Röhre gucken zu lassen, ist vollkommen inakzeptabel!"

Informationen zur aktuellen Kampagne des VAMV "UmSTEUERN – keine Familie II. Klasse. Steuergerechtigkeit für Alleinerziehende!" unter www.vamv.de

Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V. (VAMV) vertritt seit 1967 die Interessen der heute 2,7 Millionen Alleinerziehenden.
Der VAMV fordert die Anerkennung von Einelternfamilien als gleichberechtigte Lebensform und entsprechende gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Er tritt für eine verantwortungsvolle gemeinsame Elternschaft auch nach Trennung und Scheidung ein.