Der Verband auf der Höhe der Zeit
Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) unterstützt die Alleinerziehenden durch aktuelle Informationen, durch professionelle Beratung und durch engagierte Lobbyarbeit.
Die Vielfalt der unterschiedlichen Lebensformen spiegelt sich auch im VAMV wieder. 1,6 Millionen Alleinerziehende in Deutschland, die mit 2,2 Millionen Kindern unter 18 Jahren zusammenleben sind auf verschiedenste Art und Weise allein erziehend: Sie sind geschieden, getrennt lebend, leben in neuer Partnerschaft aber getrennten Wohnungen, sind verwitwet oder einfach ledig - ihre Interessen stehen für den VAMV im Vordergrund: eine Existenz sichernde Arbeit, eine gute Kinderbetreuung, gelingende Umgangskontakte, garantierte Unterhaltszahlungen - kurz: ein gutes Leben! Das Alleinerziehen stellt hohe Anforderungen an die Mütter und Väter und fordert ihren ganzen Einsatz und ihre ganze Persönlichkeit. Aber sie werden feststellen, dass ihr Selbstbewusstsein, ihr Durchsetzungsvermögen und ihre Zuversicht in die eigene Stärke wachsen.
Der Bundesverband
nimmt Einfluss auf die Gesetzgebung, weist mit seiner Öffentlichkeitsarbeit auf die besondere Situation Alleinerziehender und ihrer Kinder hin und vertritt in Zusammenarbeit mit anderen bundesweiten Organisationen, Institutionen und Verbänden die Interessen von Einelternfamilien. Darüber hinaus informiert er Alleinerziehende, aber auch Presse und Öffentlichkeit, in seinen vier mal jährlich erscheinenden "Informationen für Einelternfamilien" und gibt das regelmäßig aktualisiertes Taschenbuch heraus: "Allein erziehend - Tipps und Informationen".
Preise für den VAMV-Bundesverband: Deutscher Jugendhilfepreis 1998, Deutscher Kinderrechtepreis 2002.
Die Landesverbände
halten Kontakt zu Ministerien, Organisationen, Institutionen und Parteien ihres Bundeslandes und nehmen speziell auf die Landesgesetzgebung Einfluss. Sie fördern und unterstützen den Aufbau von Ortsverbänden und Kontaktstellen. Die Landesverbände führen zum Teil höchst innovative Projekte durch.
200 Regionale Ortsverbände und Kontaktstellen
dienen vor allem dem Erfahrungsaustausch und der gegenseitigen Hilfe und Unterstützung. Das Angebot der Ortsverbände und regionalen Kontaktstellen richtet sich nach den jeweiligen Wünschen und Bedürfnissen seiner Mitglieder vor Ort. Es reicht von Gesprächskreisen über Informations- und Beratungsangebote bis hin zu politischen Aktionen, um auf örtliche Missstände - wie familien- und kinderfeindlicher Wohnungsbau, mangelnde Kinderbetreuungsmöglichkeiten usw. - aufmerksam zu machen. Auch in den Ortsverbänden werden Projekte durchgeführt.
Familienpolitisches Grundsatzprogramm

Die Lebensrealität von Familien hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Doch nicht Familie in ihren vielfältigen Facetten hat den Vorrang, sondern immer noch die Institution Ehe - zum Nachteil all derer, die sich für andere Lebensformen entschieden haben oder sich darin wieder finden.
Alleinerziehende und ihre Kinder leben überdurchschnittlich oft in Armut, obwohl sie in hohem Maße erwerbstätig sind. Das ist auch Ausdruck und Folge der Benachteiligung von Eltern und Frauen in der Gesellschaft.
Der VAMV richtet in seinem Familienpolitischen Grundsatzprogramm folgende Forderungen an Staat und Gesellschaft.
Der VAMV-Bundesverband ist Mitglied bei folgenden Organisationen:
Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen (AGF)
Conféderation of Family Organisations in the European Union (COFACE)
Paritätischer Wohlfahrtsverband, Gesamtverband
Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge
National Coalition zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention
Nationale Armutskonferenz (NAK)
ENoS: Europäisches Netzwerk für Einelternfamilien

Das "European Network of Single Parent Families" (ENoS) hat eine neue Spitze: Die Vorsitzende der Südtiroler Plattform für Alleinerziehende, Ida Lanbacher, hat die langjährige ENoS-Präsidentin Edith Schwab, Vorsitzende des deutschen Verbands alleinerziehender Mütter und Väter e.V. (VAMV), am 21. September in Wien abgelöst. Als Vizepräsidentin ist Edith Schwab weiter mit im Führungstrio des europäischen Alleinerziehenden-Netzwerkes vertreten. Als Dritte im Bunde wurde Monique Gerber, Vorsitzende des Schweizerischen Verbands für alleinerziehende Mütter und Väter (SVAMV), als ENoS-Vizepräsidentin gewählt.
Unter Federführung des VAMV kamen vom 21.-23. September die ENoS-Mitglieder zu ihrer jährlichen Versammlung zusammen. Der Austausch über die aktuellen politischen Themen und Entwicklungen in den Ländern stand im Mittelpunkt der Versammlung.
Auf Einladung der Österreichischen Plattform für Alleinerziehende (ÖPA) diskutierten bei der Europäischen Fachtagung "Kindergrundsicherung" am 22. September in Wien ENoS-Vertreterinnen mit europäischen Abgeordneten und Fachwelt über die Situation von Alleinerziehenden, das hohe Armutsrisiko ihrer Kinder sowie eine Kindergrundsicherung als Gegenmittel.
Die Geschäftsführerin des Verbands alleinerziehender Mütter und Väter, Miriam Hoheisel, stellte das vom VAMV entwickelte Modell einer einkommensunabhängigen Kindergrundsicherung vor: "Die Kindergrundsicherung ist das wirksamste Instrument, Kinderarmut zu bekämpfen, allen Kindern die gleichen Chancen auf eine guten Start ins Leben zu geben und den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen", so Hoheisel. In Deutschland ist das Armutsrisiko der Kinder von Alleinerziehenden mit 37,5 Prozent dreimal so hoch wie das von Kindern, die in Paarfamilien aufwachsen. Der VAMV fordert, eine einkommensunabhängige Kindergrundsicherung in Höhe von 500 Euro einzuführen. Auch die ÖPA fordert eine bedingungslose Kindergrundsicherung für alle Kinder in Österreich. Erfreulich war die gute Presseresonanz auf die Forderung nach einer Kindergrundsicherung, mit der die ÖPA die Debatte um Kinderarmut in Österreich belebt hat.
Die Kinder von Alleinerziehenden sind in fast allen Ländern die größte von Armut betroffene Gruppe. Das Armutsrisiko von Kindern in der EU beträgt 19 Prozent, das von Einelternfamilien 35 Prozent. Insgesamt gelten 20 Millionen Kinder als arm. Arme Kinder nehmen nachweislich weniger an Bildungsangeboten teil, gehen nicht zu gleichen Anteilen auf weiterführende Schulen und sind seltener in Vereinen und Freizeitinitiativen zu finden. Armut von Kindern hat erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaftsstandorte der Staaten, die auf eine leistungsstarke, innovative und kreative nachwachsende Generation angewiesen ist. In den Ausbau von qualitätsvoller Kinderbetreuung und der kostenlose Zugang zu Bildungseinrichtungen aller Art muss weiter investiert werden, wenn die gegenwärtige Wirtschaftskrise nicht zur Dauerkrise werden soll.
ENoS wurde auf Initiative des VAMV 2007 in Berlin gegründet und ist ein Zusammenschluss von Alleinerziehenden-Vertretungen aus sieben europäischen Ländern (Spanien, Italien, Österreich, Schweiz, Deutschland, Frankreich und Schweden).
Associació de Madres Solteras "Isadora Duncan" (Spanien)
Federació Catalana de Famílies Monoparentals (Spanien)
Fédération Syndicale des Familles Monoparentales (Frankreich)
Österreichische Plattform für Alleinerziehende (Österreich)
Schweizerischer Verband alleinerziehender Mütter und Väter (Schweiz)
Südtiroler Plattform für Alleinerziehende (Italien)
Sveriges Makalösa Föräldrar (Schweden)
Verband alleinerziehender Mütter und Väter (Deutschland)